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Rotkreuz übt Einsatz bei Katastrophenfall

Großübung des Kreisauskunftbüro in Eutingen am 11. Oktober 2014.

Die PZ berichtet:

Ein verzweifelter Mann steht im Eingangsbereich der Karl-Friedrich-Schule in Eutingen, in der rechten Hand trägt er eine Axt. Im Zimmer nebenan erleidet eine Frau einen Nervenzusammenbruch und verlässt überstürzt die Aufnahmestelle. Wenige Sekunden später bricht am Tisch nebenan eine andere Frau mit einem Kreislaufkollaps zusammen. Sie alle haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind auf der Suche nach einem Verwandten oder Freund, der nach einem Flugzeugabsturz auf der Wilferdinger Höhe vermisst wird, durch den es zusätzlich auf der A8 einen großen Unfall gab. Und sie sind an diesem Samstag freiwillige Darsteller einer Übung des Kreisauskunftbüros (KAB) des DRK-Kreisverbands Pforzheim Enzkreis.

Sollt es tatsächlich einmal zu einer Katastrophe solchen Ausmaßes kommen, hat das KAB den Auftrag, eine Personenauskunftsstelle für die Bevölkerung einzurichten, die Suchanfragen der Bürger entgegen zu nehmen und den Verbleib der gesuchten Menschen möglichst schnell aufzuklären. Dass hinter einer solchen Aufgabe nicht nur eine logistisch vielfältige Meisterleistung steckt, sondern auch das Know-how und das Einfühlungsvermögen verschiedener Fachdienste gefragt sind, machen die Anfangsszenarien deutlich. Der Mann mit der Axt beispielsweise wird schnell von den Kollegen der Krisenintervention übernommen, die ihn beruhigen und vom Rest der Suchenden isolieren können. Die meisten Bürger stünden diese stressige Situation gut durch, aber es sei wichtig die anderen von ihnen zu trennen, um kein panisches Lauffeuer aufkommen zu lassen, sagt Gudrun Augenstein, Leiterin der Notfallseelsorge. Dominique Krueger, Leiter des KAB nickt zustimmend.

Schnelle Hilfe für Bürger

In rund anderthalb Stunden könne eine solche Zentrale im Ernstfall eingerichtet werden, erklärt er. Allerdings sei dies mit erheblichem personellem Aufwand verbunden: 30 Leute brauche man etwa pro Schicht, um den Betrieb von Betreuungsdienst, Krisenintervention, Sanitätern, Einsatzleitung, Hotlinebetrieb und vielem mehr aufrecht halten zu können.

Eine Aufgabe also, die aus gutem Grunde alle zwei Jahre aufwendig inszeniert und trainiert wird - in diesem Jahr von rund 70 Freiwilligen mit Unterstützung aus Nürtingen, Tübingen und vom Bodenseekreis.

15. Oktober 2014 20:32 Uhr. Alter: 10 Jahre

 


 

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